Donnerstag, 8. Juni 2017

Segeln in Kroatien


Und wieder geht ein phantastischer Törn mit Join-the-Crew zu Ende. Einsame Buchten, tolle Menschen, kristallklares Wasser und leckeres Essen. Eines steht fest: Kroatien, ich komme wieder!




 

Dienstag, 22. März 2016

Hohe Erwartungen: Mount Batur und die Trekking-Mafia

Die geographische Lage in den kühlen Bergen und die Verlockung natürlicher heißer Quellen sind für uns Grund genug, den Warnungen unseres Reiseführers zum Trotz das Experiment zu wagen und in die Region um den Gunung Batur aufzubrechen. 


Ein blauer See, die Kulisse aktiver Vulkane und ein angenehmes Lüftchen auch am Tage. Was will man mehr? Jedenfalls keine aufdringlichen Möchtegern-Guides, die sich schon bei der Anfahrt den Kopf in unser Taxi stecken und uns fragen, ob wir nicht einen Guide buchen möchten. Mit dem Verweis auf unsere kleinen Kinder können wir sie schnell anschütteln. Dieses vorgeschobene Argument scheint also zu greifen und unsere Hoffnung auf eine angenehme Zeit wächst.

Natürlich möchten wir auf den wunderbaren Mount Batur wandern, der laut Reiseführer über einen gut erkennbaren Wanderweg in 1,5 Stunden zu erreichen ist- theoretisch auch ohne "Guide". Der Lonely Planet warnt allerdings vor aufdringlichen Führern, die einem zu Wucherpreisen den Weg weisen wollen. Eine sagenhafte Untertreibung, wie wir später noch erfahren werden.
Unseren Wunsch selbst vor den Betreibern unseres Hotels in Toya Bungkah leugnend wenn nicht gar abstreitent, machen wir uns morgens 4:40 auf den Weg und schleichen uns hinaus. Unser fester Vorsatz: Wir schweigen hartnäckig und laufen stoisch weiter, falls wir angesprochen werden. Dank der detaillierten Karten der OpenStreetMaps-Offline-Navigation kommen wir auf kleinen Pfaden weitgehend unbehelligt auf den eigentlichen Wanderpfad. Geschafft! Vielleicht waren es die Schleichwege, vieleicht das konsequente Schweigen, vielleicht die 40 Minuten, die wir später als normal aufegbrochen sind. Jedenfalls lassen die zwei Menschen, von denen wir angesprochen werden, schnell von uns ab. Die Sonne geht auf, der Weg ist leichter und kürzer als erwartet und alles ist gut. 



Beim Picknick am Kraterrand müssen wir uns lediglich gegen Äffchen behaupten. Der Ausblick ist grandios,die Kinder wachen in der Morgensonne langsam auf und schälen sich aus der Babytrage. Operation Guide-Freier Aufstieg erfolgreich gelungen. Alles is gut. Fast.
Wir begegnen einem augenscheinlich gestandenen Wanderer, der uns fast mit Tränen in den Augen berichtet, wie er am Morgen mit seinem Motorroller an den Fuß des Vulkans fuhr, um diesen auf eigene Faust zu besteigen. Seine Pläne wurden jäh von den "Guides" durchkreuzt, die unvermittelt auf die Straße sprangen, ihn zum Anhalten zwangen und ihn vom Scooter stürzten. Ihn am Boden haltend erklärten sie Ihm, dass er zwei Optionen habe: entweder bearbeiten sie Ihn und seinen Motorroller mit Stöcken oder er bezahlt einen Guide für den Aufstieg. Er wählte Variante 2. Kleines Trostpflaster war, dass er mit umgerechnet 15 Euro ein richtiges Schnäppchen gemacht hatte. Es kommt auch vor, dass man eingeschüchterten Touristen 60 Euro abverlangt, pro Person, in einer Dreiergruppe. Und das in einem Land, in dem das durchschnittliche Gehalt in der Tourismusbranche etwa bei 50-80 Euro liegt. Die Krönung des Irrsinns war ein anderer Gast unseres Hotels, der den Vulkan gern am folgenden Morgen bestiegen hätte. Doch der Wocherpreis veranlasste ihn, zurück in das zwei Stunden entfernte Ubud zu fahren, von wo aus die komplette Tour für einen Bruchteil des Preises angeboten wird.
Völlig geschockt belesen wir uns und treffen auf Erfahrungsberichte wie diesen. Umso erstaunlicher erscheint uns unser geglückter Coup der alleinigen Besteigung. Der Rest des Aufenthaltes am Fuße des Berges ist dennoch geprägt von dem Beigeschmack, den diese unschöne Erfahrung hinterlassen hat. Alles rund um den Gunung Batur scheint maßlos überteuert zu sein, Geld scheint immer an erster Stelle zu stehen, das Wohl des Urlaubers hat sich der Gier der Einheimischen unterzuordnen. So scheint es jedenfalls. Vermutlich hat hier der Neid auf die touristisch boomenden Orte im Süden Balis überhand genommen und ist in nackte Gier umgeschlagen. Vermutlich hat man lange ertragen müssen, wie Scharen von Touristen als Tagesausflügler von Ubud und Kuta zum Vulkan gefahren wurden, ohne dass wirklich Geld in der Region hängen blieb. Doch statt attraktive, bezahlbare Angebote am See zu schaffen, wollte man sich das Stück vom Kuchen erzwingen. In einer mafiösen Struktur haben sich selbsternannte "Guides" zusammengeschlossen, um selbst große Touranbieter von Außerhalb zu zwingen, einen kostspieligen Führer zu engagieren.
Sehr sehr schade, denn die Gegend hätte Potential. Trotz wunderbarer entspannter Momente in den hoteleigenen heißen Quellen fällt es schwer, den Ort zu empfehlen. Die Trekking-Mafia hat den Boykott redlich verdient. Und ein Aufstiegsversuch ohne Führer mag nicht immer so unbehelligt verlaufen wie der unsrige. Wenn man sich die kühle Bergluft und die heißen Quellen nicht entgehen lassen möchte, ist es vielleicht das Beste, die Tour von Ubud zu buchen und zu starten und im Anschluss noch ein paar Tage in den Bergen zu bleiben- und auch beim Hotel hart zu verhandeln.








Nach vier bittersüßen, heißen und kühlen Tagen und Nächten verlassen wir unser Thermal-Hotel und die Region um den Batur. Sehr bezeichnend war die erstaunte Reaktion unseres Fahrers, als wir ihm von der Anzahl unserer Übernachtungen berichteten. So lange hält es hier sonst wohl selten jemand aus. Damit ist die Situation der Region in einem Eindruck zusammengefasst: Mit dem Versuch, den Touristen auf erpresserische Weise Geld zu entlocken, ruiniert man das eigene Image und verliert zum Ärger beider Seiten erst recht das Stück vom Kuchen, das man sich mit etwas Kreativität spielend verdienen könnte. Es könnte so schön sein...


Nusa Lembongan: Insel zum Entspannen

Wem die beschauliche Insel Bali noch zu groß ist, der kann in einer halbstündigen Fahrt mit dem Motorboot Die noch kleinere Nachbar Insel erreichen. Vom Hotelzimmer Sind es nur ein paar Meter über den weißen Korallenstrand bis zum türkisblauen Meer.


Einen richtigen Hafen gibt es nicht. Menschen und Waren werden direkt am Strand ein und ausgeladen. Die überwiegend weiblichen Träger Leisten respektable Arbeit, wenn hunderte Säcke mit Kies und Sand entladen und auf kleine Transporter geladen werden

Am ersten Tag steht natürlich die Erkundung der Insel auf dem Programm. Zu viert auf einem Motorroller (4 Euro pro Tag incl. Sprit) geht es einmal rund um Lembongan. Eine Bootsfahrt durch die Mangroven darf da nicht fehlen. 

 wie auch anderswo in Indonesien ist das Müllproblem auf der Insel überdeutlich sichtbar. Der Trend zu westlichen Produkten mit ihrem Verpackungs Wahnsinn schwappte schneller hierher als die entsprechenden Entsorgungstechniken. 

Den Postkarten nach zu urteilen hat sich die "Gelbe Brücke" fast schon zum Wahrzeichen der Insel gemausert. Von hieraus gelangt man zum noch kleineren und ebenfalls bewohnten (und motorisiert befahrbaren) Eiland namens Ceningan.

Ein allgegenwärtiges und immer spannendes Spektakel ist das Be- und Entladen ankommender Transportkähne. Von Gemüse bis zum Zement wird fast alles Lebensnotwendige auf die Insel verschifft. Das Haushaltsdefizit wird mit dem Export von Tunfischen und Seetang teilweise ausgeglichen. Und natürlich dem Tourismus.

Zwischen den Inseln rollt die Brandung des indischen Ozeans auf das Korallenriff. Hier haben schon unzählige Surfer Jubel- und Schmerzensschreie ausgestoßen. Wir genießen in aller Stille den Blick und geben uns mit dem Nervenkitzel zufrieden, den uns die motorcrosstaugliche Piste bietet. Zu viert verlangen wir dem Motorroller einiges ab und treiben das asiatische Automatikgetriebe auf den steilen Wegen an die Grenzen seiner Belastbarkeit.


Dieser Strand trägt den Namen "Dream Beach" nicht völlig grundlos. Die Brandung rollt ungebremst auf den feinsanigen Strand und lässt kein Kinderauge trocken.

Kitsch muss sein. Sonnenuntergang an der Westseite der Insel.


Schnorcheln mit dem Manta Ray: magische Momente unter Wasser. 



Ob diese Waage noch den Kriterien des Eichamtes gerecht werden würde ist fraglich, denn Zeit und Salz haben ihre Spuren hinterlassen. Rustikal und im Zweifelsfalle zu Gunsten des Kunden.

Eine große Zeremonie im Tempel, der dem Meer geweiht ist. Ein möglicher Hauptgegenstand der Gebete und Bitten an die höheren Mächte wird beim Anblick der unweit aufgestellten Schilder klar: Warntafeln informieren über den Evakuationsplan im Falle eines Tsunamis. Aber der blieb bislang aus- vielleicht der üppig gefüllten Opferschalten sei dank. 



Aller Abschied fällt schwer. Zwischen abgewetzten Planken und Körben voller Tunfisch begeben wir uns wieder nach Bali. Angetrieben von vier ohrenbetäubend lärmenden Motoren.


Samstag, 19. März 2016

Ubud: Kultur pur

Der Himmel über Ubud: für mich ein ganz klarer Favorit für das nächste Zeugen-Jehovas-Faltblatt.


Die Region ist auch bekannt für ihr Kunsthandwerk, wie beispielsweise diese liebevoll gearbeiteten multifunktionalen Flaschenöffner.

Tempel sind allgegenwärtig und geben der Stadt ihren besonderen Reiz.



Bei nächtlichen Tänzen erwachen die Kultstätten zum Leben.



Auch die Umgebung ist einen Besuch wert. Mit dem Rad geht es durch tief eingeschnittene Flusstäler und Reisfelder.



Das Ochsengespann des 21. Jahrhunderts.